Konfliktblockaden im Team

Konfliktblockaden in der Zusammenarbeit lösen

Neulich in der virtuellen Kaffeeküche

Janina und ich reflektieren die letzte Teamsitzung. Während wir über die neuen Formen der Zusammenarbeit sprechen, meint Janina: „ich bin froh, wenn ich nicht mehr in dem Team arbeiten muss. Die Stimmung ist so schlecht, besonders wenn Thomas mit dabei ist. Hast Du bemerkt, dass wir sofort konstruktiver gearbeitet haben, als Thomas für eine halbe Stunde in einem anderen Meeting war?“

Ich begleite seit ein paar Wochen das Team zum Thema „agile Selbstorganisation“. Egal ob Old Work oder New Work – schlechte Stimmung, Reibereien und Konflikte gibt es immer, besonders dann, wenn unter viel Druck und unter schwierigen Bedingungen zusammengearbeitet werden muss. Davon haben wir seit Ausbruch der Pandemie reichlich.

Auf meine Frage, ob Janina bereit ist, Thomas Feedback zu geben, erwidert Janina, das mache keinen Sinn, weil sie damit ein Fass von Themen aufmachen würde, was nur zu Streit und noch schlechterer Stimmung führen würde. Sie habe da ihre Erfahrungen gemacht.

Dieses Gespräch findet in ähnlicher Form in vielen Kaffeeküchen in Unternehmen statt. Die Energie und Effizienz eines Teams sind geblockt durch schwierige Themen, die nicht angesprochen werden, weil wir Angst haben, es wird dadurch nur schlimmer. Also verstecken wir uns hinter der Fassade der Höflichkeit und tun – so gut wir es können – als sei alles in Ordnung und drehen die Konfliktspirale weiter zum nächsten Level der Anspannung.

Auf meine Anregung hin spricht Janina mit ihrer Teamleiterin Christina, ob sie sich vorstellen könne, mit Hilfe einer Klärungshilfe, die Zusammenarbeit im Team zu verbessern. Christina ist grundsätzlich nicht abgeneigt und setzt sich mit mir in Kontakt.

Ich informiere Christina über die wichtigsten Eckdaten der Klärungshilfe:

Voraussetzung:

Christina ist als Führungskraft bereit, schwierige Themen anzusprechen, sich dem Feedback ihrer Mitarbeiter*innen zu stellen, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten und in ihrer Rolle als Führungskraft mögliche Konsequenzen, auch unangenehme, zu akzeptieren und umzusetzen.

In einer ausführlichen Auftragsklärung bespreche ich die wichtigsten Eckdaten:
• Bereitschaft zur Offenheit und Klärung
• Transparenz
• die Konflikthistorie
• Rahmenbedingungen

Ablauf:

Klärungshilfe kann sowohl virtuell als auch in Präsenz durchgeführt werden und teilt sich in verschiedene Phasen auf, durch die ich als Prozessmoderatorin durchführe: Nach der Anfangsphase, erzählt jede*r Teilnehmer*in mir von seiner/ihrer Sicht der Dinge, die anderen hören zu. Am Ende schreibe ich alle Themen, die angesprochen wurden, auf. Diese Themen werden in der darauffolgenden Dialogphase von den Teilnehmer*innen bearbeitet, unterstützt durch meine Moderation, so dass sachlich über emotional aufgeladene Themen gesprochen werden kann. Fakten und Emotionen, vor allem verletzte Gefühle, sind im Fokus. In der Lösungsphase einigen sich alle auf ein Vorgehen nach der Klärungshilfe.

Christina hat noch ein paar Fragen zu den Rahmenbedingungen und bittet um ein paar Tage Bedenkzeit.

Ich bin neugierig, wie sie sich entscheiden wird …..

Die ersten Schritte zu einem offenen Umgang mit Konflikten sind die schwersten. Vielleicht haben Sie den Mut, diesen Artikel mit Teamkolleg*innen zu teilen, um ins Gespräch zu kommen, um zu verstehen, wie die anderen darüber denken und wie motiviert sie sind, sich auf eine Klärung – in welcher Form auch immer- einzulassen.
Das kann schon viel zum Positiven bewegen.

Wenn Sie mehr wissen wollen, nehmen Sie Kontakt mit mir auf