klärungshilfe

Klärungshilfe

Der konstruktive Ansatz

„Meine Schwester und ich möchten bei Ihnen Klärungshilfe in Anspruch nehmen. Wir teilen gerade das Erbe unseres Vaters auf. Wir streiten viel. Wenn es so weiter geht, befürchte ich, dass wir noch vor Gericht landen“.

Dieser Anruf erreichte mich vor einiger Zeit. In der Vergangenheit hatte ich einige Klärungen zwischen Geschwistern moderiert, deren betagte Eltern die Aufmerksamkeit und Übernahme von Verantwortung der Kinder brauchen und/oder ein Erbe zum Verteilen hinterlassen.

Geschwister sind im Leben von klein auf Sparringspartner. Sie sind die ersten, mit denen wir wesentliche sozial relevante Verhaltensstrategien ausprobieren und einüben. Wie die Geschwisterbeziehung sich entwickelt, hängt zum großen Teil von den Eltern ab – zum einen in ihrer Funktion als Rollenvorbilder, zum anderen wie die Eltern mit den Geschwistern umgehen.

Nicht allen Geschwistern gelingt es als Erwachsene eine stabile, belastbare Beziehung zu entwickeln. Ungeklärten Konflikten, schwierigen Themen kann man aus dem Wege gehen, indem man den Kontakt auf ein Minimum beschränkt oder gänzlich einstellt. Spätestens aber, wenn es um das Kümmern betagter Eltern oder um das Erbe geht, ist das meist nicht mehr möglich. Nicht verheilte Verletzungen brechen sich Bahn auf der Vorwurfsebene, wie „Du hast immer…“, „Du bist jedes Mal….“ . Damit ist eine konstruktive Kommunikation massiv erschwert, eine Eskalation in der Konfliktspirale kaum vermeidbar.

Genau da ist Klärungshilfe ein konstruktiver Ansatz, um wieder in ein produktives Gespräch über schwierige Themen zu kommen. Es geht darum die Vergangenheit zu verstehen, die Gegenwart zu klären und die Zukunft zu planen.

Wesentlich ist die Rolle des Klärungshelfers oder der Klärungshelferin, die der Allparteilichkeit verpflichtet ist. Allparteilichkeit bedeutet, dass der Klärungshelfer oder die Klärungshelferin im Laufe des Prozesses jede Partei in ihren Anliegen, ihren Bedürfnissen und Gefühlen unterstützt und vertritt, um so einen Dialog zu ermöglichen, der Verstehen und Klärung fördert.

Wieder ins Gespräch kommen, in Kontakt sein, löst nicht immer alle Konflikte, bietet aber die Chance Verhaltensstrategien für die Situation, so wie sie ist, zu entwickeln, nachdem die schwierigen Themen besprochen, die negativen Gefühle ausgedrückt und deren Ursache verstanden ist.

Das wird von allen Beteiligten als befriedigend empfunden. So war es jedenfalls nach der Konfliktklärung mit dem eingangs erwähnten Geschwisterpaar, in der Missverständnisse aufgedeckt und geklärt wurden, schwierige Situationen der Vergangenheit besprochen und verbindende Gemeinsamkeiten wieder entdeckt wurden.

Wenn Sie mehr wissen wollen, nehmen Sie Kontakt mit mir auf